Rezeption und Deutung
1.
"Wer sagt ihr denn, daß ich sei?" ( hymeis de tina me legete einai; Mt 16,)
Die Bedeutung der Hoheitstitel Jesu, göttlichen Würdeprädikate
Die personale Einheit kann nicht substantiell begriffen werden; dem sucht die Rede von den zwei, unvermischten Naturen entgegenzutreten.
Begründung der Vollmacht - in der Sendung.
2.
R. Sokolowski, The God of Faith and Reason – Foundations of Christian Theology, Notre Dame 1982 stellt eine Beziehung zur Bestimmung des Gottesbegriffs im Proslogion her:
Er geht in diesem Buch auf die Anselmsche Gottesdefinition "id quo maius cogitari nequit" ein und erläutert, daß es sich dabei um eine Aussage auch über die Welt selbst handele: Gott sei solcherart, daß Gott und Welt zusammen nicht noch mehr oder besser sind als Gott selbst. Dies kann man nur behaupten, wenn man die Welt als aus dem Nichts geschaffen versteht, und das heißt als restlos in ihrem Bezogensein auf Gott in Verschiedenheit von ihm aufgehend. Auch im Denken kann die Welt nicht mehr vergottet werden, sondern es gilt: "The most fundamental thing we come to in Christianity, the distinction between the world and God, is appreciated as not being the most fundamental thing after all, because one of the terms of the distinction, God, is more fundamental than the distinction itself." (33)
Zugleich wäre aber alles weltlose und ein Denken Gottes verunmöglichende Selbstsein Gottes in gar keiner Weise als gut zu denken, weil weder Denken noch Glauben noch ein Sein im Verhältnis zu Gott möglich wäre.
Literatur:
A. GRILLMEIER, Das Konzil von Chalkedon, 3 Bände, Würzburg 1998;
G. ESSEN, Die Freiheit Jesu. Der neuchalkedonische Enhypostasiebegriff im Horizont neuzeitlicher Subjekt- und Personphilosophie (ratio fidei 5) Regensburg 2001;
G.M. HOFF, Wer ist Christus? : das Symbolon von Chalkedon als Grammatik des Glaubens? in: Salzburger theologische Zeitschrift 8 (2004) 17-29;
I. U. DALFERTH, Gott für uns. Die Bedeutung des christologischen Dogmas für die christliche Theologie,
in: I.U. DALFERTH u.a. (Hg.), Denkwürdiges Geheimnis. Beiträge zur Gotteslehre (FS E. Jüngel) Tübingen 2004, 51-75;
weitere unter: Theologie-Systematisch Christologie